Kurventechnik

Jemand, der sein Leben lang im Flachland unterwegs ist, kann sich unter dem Begriff Kurventechnik nicht viel vorstellen. Beim Befahren von Alpenpässen und Passstraßen jedoch erhält der Begriff eine neue Dimension. Richtige Kurventechnik heißt maximales Fahrvergnügen. Ein leidenschaftlicher Fahrer kann sich kaum Schöneres vorstellen, als sein Hobby mit dem Sportwagen und vielen PS unter der Haube in anspruchsvollem Fahrgelände auszuleben. Was ist zu bedenken und wo lauern vermeidbare Gefahren?

Kehren und Serpentinen auf der Autotour

Die speziellen Kurven oder Kehren in den Alpen sind konzipiert, um auf möglichst flache Weise möglichst steile Hänge zu überwinden. Sie werden auch Haarnadelkurven oder auf Italienisch Tornanti genannt. Der Fahrer sieht nach Überwinden der Kurve in die genau entgegengesetzte (um 180 Grad verschobene) Richtung.

Tipps für Autofahren – richtige Kurventechnik beim Spitzkehren fahren

Fahren Sie immer auf Sicht und bremsbereit! Sie können die volle Leistung Ihres Motors genießen, solange Sie freie Sicht haben und sich sicher sind, auf keine spontanes Fahrbahnhindernis zu treffen. Bleiben Sie – wenn Sie keinen Blick auf die Gegenfahrbahn haben – nur in Ihrer Spur, fahren Sie die Kehre also brav aus. Ein Schneiden der Kehre macht zwar Spaß, kann aber bei fehlender Weitsicht ein Gefahrenmoment darstellen, weshalb es eigentlich verboten ist. Generell können Sie beim Bergauf- und -abwärtsfahren dieselbe Übersetzung wählen. Wenn der Hang so steil ist, dass Sie beim Aufwärtsfahren den zweiten Gang benötigen, so werden Sie beim Bergabfahren die Bremsleistung Ihres Motors im zweiten Gang benötigen. Nutzen Sie die Seitenfenster. Im Scheitelpunkt der Kehre sehen Sie hier mehr als durch die Windschutzscheibe. Schauen Sie so weit als möglich voraus – mehr als Sie es vom täglichen Autofahren gewohnt sind.

Weitere Tipps & Tricks für deine Alpentour Auto – Vermeiden von Gefahren

Seien Sie sich bewusst, dass Sie beim Spitzkehren Fahren erst relativ spät sehen, was sich auf Ihrer Fahrbahn und der Gegenfahrbahn befindet. Dies gilt für beides: Bergauf- und Bergabwärtsfahren. Überholen Sie nie nahe der Kehre. Lange Fahrzeuge brauchen auch einen Teil des geraden Straßenabschnittes. Um die Kehre zu überwinden – bleiben Sie in genügend Abstand vor der Kehre stehen. Lassen Sie das lange Fahrzeug vorher passieren. Partnerschaft auf Alpenstraßen ist das doppelte Vergnügen, Egoismus einzelner Verkehrsteilnehmer macht Fahren für alle unangenehm. Spontane Gefahren können Steinschlag, Tiere, Rad- und Motorradfahrer oder mehrachsige und lange Fahrzeuge (Reisebusse, LKWs) darstellen. Behalten Sie dies vor allem bei rasantem Fahren stets im Hinterkopf. Vergessen Sie über Ihrem Vergnügen nicht Ihre eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer. Führen Sie stets ein Pannenset oder einen Ersatzreifen mit und machen Sie sich mit der Technik des Reifenwechsels vertraut. Informieren Sie sich vorab über die Witterungsverhältnisse und mögliche Wintersperren.

Kurventechnik – kleiner Fahrkurs mit Walter Röhrl

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